Dialogische Zusammenarbeit
Wenn wir uns erfolgreiche Beratungs- und Therapieprozesse ansehen, sehen wir insbesondere Kulturen förderlicher Zusammenarbeit - eine Zusammenarbeit in der Klienten, Therapeuten und weitere Kollegen insbesondere sprachlich miteinander kooperieren, indem sie sich wechselseitig zuhören und miteinander sprechen.
Diese Art der therapeutischer Prozesse nennen wir Dialogische Zusammenarbeit; diese können z.B. durch kooperationsfördernde Gesprächsmoderation seitens der Therapeuten oder Berater unterstützt oder angeregt werden.
Dialoge sind nach unserer ethischen Haltung nur dann therapeutisch, wenn sie es in gemeinsamer Zusammenarbeit zwischen Klienten und Therapeuten ermöglichen sowohl Inhalt als auch Form der Zusammenarbeit zu verhandeln, neue Bedeutungen erzeugen und Handlungsmöglichkeiten eröffnen.
Innerhalb der therapeutischen Kulturen der Kooperation werden gemeinsame (soziale) Konstruktionsweisen und -inhalte entwickelt. Die Konstruktionsweisen oder -stile sowie die -inhalte bestimmen und bedingen sich wechselseitig. Da es sich um Stile, Formen, Weisen sozialer Konstruktionen im Allgemeinen und gemeinsamer Beratungs- und Therapiekonstruktionen im Besonderen handelt, sind Beratung und Therapie als Kunstformen aufzufassen, die insbesondere soziale Beziehungsformen praktizieren, konstruieren bzw. kultivieren. Im Zentrum dieser sozialen Konstruktionskunst stehen unsere Klienten; sie sind deshalb Auftraggeber und an der Gestaltung dieser Prozesse gleichberechtigt beteiligt.
Da diese Konstruktionsstile also als Kunststile (therapeutischer) Beziehungsgestaltung aufgefasst werden, können Therapieschulen als Kunstschulen für soziale Konstruktionen - insbesondere therapeutischer Zusammenarbeit» verstanden werden. In diesen Kunstschulen werden Traditionen/Kulturen der therapeutischen Zusammenarbeit gepflegt und weiterentwickelt, untersucht und weitervermittelt. In diesem Sinne sind wir also weder experten- noch kundenorientiert, sondern kollaborationsorientiert.